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Adipositas bei Frauen

Adipositas oder starkes Übergewicht  ist eine chronische Erkrankung, welche viele verschiedene Ursachen haben kann. Doch viele wissen nicht, dass Adipositas bei Frauen andere Folgen haben kann als bei anderen Geschlechtern. Aber wieso ist das so?

Was ist Übergewicht bei Frauen?

Übergewicht, das im Grunde bedeutet, dass jemand mehr wiegt als für die eigene Körpergröße gesund ist, kann durch verschiedene Ursachen über die Jahre hinweg entstehen. Dabei ist es jedoch wichtig zu betonen, dass Adipositas bei Frauen im Vergleich zu Männern noch vielfältigere Auswirkungen haben kann. Frauen mit starkem Übergewicht können oft mit Zyklusproblemen zu kämpfen haben, ein PMI-Syndrom entwickeln und Schwierigkeiten haben, schwanger zu werden. Diese Probleme sind teilweise auf die von Bauchfett produzierten Hormone zurückzuführen, die den Körper negativ beeinflussen können. Darüber hinaus steigt das Risiko für ernsthafte schwerwiegende Krankheiten wie Diabetes und Krebs.

Wenn man unsicher ist, ob man von Adipositas betroffen ist, kann ein BMI-Rechner eine hilfreiche Orientierung bieten. Dies kann ein erster Schritt sein, um das eigene Gewicht und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken besser zu verstehen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit zu verbessern.

Es ist wichtig zu beachten, dass, wenn man von dieser Situation betroffen ist, man nicht alleine ist. Denn tatsächlich ist diese chronische Erkrankung bei Frauen weit verbreitet. 

Adipositas bei Frauen.

Wie viel Prozent der Frauen haben Übergewicht?

Übergewicht ist ein ernst zu nehmendes Thema, das viele Frauen betrifft. Laut Ergebnissen der GEDA Studie von 2019/2020, haben in Deutschland über 50 Prozent der Frauen mit Übergewicht zu kämpfen. Doch was bedeutet das eigentlich genau? Starkes Übergewicht oder auch Adipositas ist nicht nur eine Frage des Aussehens, sondern vor allem eine Gesundheitsfrage. Chronisches Übergewicht kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wenn es nicht ernst genommen wird. Doch wie sieht es eigentlich bei den Männern aus? Rund 60,5 Prozent der Männer sind ebenfalls adipös. Wenn doch Männer im Durchschnitt öfter an Adipositas erkrankt sind, wieso sollte Frauen Adipositas dann so von der männlichen Adipositas differenziert werden?

Unterschiede von Adipositas bei Frauen und Männern

  1. *Gynoides Fettmuster ist charakteristisch für Frauen. Hier verteilt sich das Fettgewebe vorwiegend auf die Hüften, Oberschenkel und das Gesäß. Diese Verteilung wird oft als typisch weiblich angesehen und steht in Verbindung mit dem weiblichen Zyklus, der Schwangerschaft und anderen hormonellen Einflüssen. Es dient auch als eine Art Schutzreservoir für den Körper während der Schwangerschaft. Doch welcher Bauchumfang ist bei Frauen gesund? Grundsätzlich sagt man, dass ein gesunder Bauchumfang bei Frauen in der Regel bis zu maximal 80 Zentimetern als normal gilt. Ein erhöhter Wert könnte ein Indikator für eine ungesunde Gewichtszunahme sein.
  2. *Androide Fettverteilung  ist bei Männern vorherrschend. Hier sammelt sich das Fettgewebe eher im Bauchbereich an. Dieses Muster ist typisch männlich und kann mit einem erhöhten Taillen-Hüftquotienten (über 1,0) in Verbindung gebracht werden. Männer haben im Allgemeinen geringere freie Leptinwerte, ein Hormon, das die Fettmasse reguliert, im Vergleich zu Frauen. Eine androide Fettverteilung kann mit einem höheren Risiko für bestimmte gesundheitliche Probleme wie Herzkrankheiten in Verbindung gebracht werden.

Zu alledem kommt ebenfalls die Prävalenz hinzu, da je nach Region, Land und Bevölkerungsgruppe Menschen unterschiedlich betroffen sind – unabhängig von ihrem Geschlecht.

Adipositas betrifft also Männer und Frauen stark. Doch es ist entscheidend zu erkennen, dass es hier geschlechtsspezifische Unterschiede gibt. Jeder hat seine eigene Reise im Umgang mit Übergewicht. Die Auswirkungen können enorm variieren und hängen von vielen Faktoren ab, die in unseren Genen, unserem Lebensstil und unserer Umgebung verwurzelt sind. Aufgrund hormoneller Einflüsse neigt Adipositas im Durchschnitt dazu, sich im weiblichen Körper stärker auszubreiten und mehr Begleit- und Folgeerkrankungen zu begünstigen - aber wieso ist Adipositas eigentlich so risikoreich für Frauen?

Weswegen ist Adipositas für Frauen besonders risikoreich?

Fettleibige Frauen haben ein höheres Risiko, an einer Vielzahl von gynäkologischen Begleit- und Folgeerscheinungen zu erkranken. Woran das liegt? Das viszerale Fettgewebe, welches sich im Inneren der Bauchhöhle befindet, produziert aktive Östrogene. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf den Stoffwechsel und den Hormonhaushalt. Alle negativen Adipositas Effekte gehen daher von den hormonellen Veränderungen und dem gestörten Stoffwechsel aus, die durch das überschüssige viszerale Fettgewebe verursacht werden. Deshalb begünstigt starkes Übergewicht zusätzlich weitere Erkrankungen und kann langfristige Folgen haben. Des Weiteren kann das Risiko für Krebserkrankungen ansteigen.

Bauchfett ist oft ein besonderes Anliegen. Für viele Frauen sollte es daher nicht nur eine Frage des Aussehens sein, sondern auch ein Indikator für mögliche gesundheitliche Risiken. Die Adipositas Ursachen können vielfältig sein und hängen nicht immer mit Ernährung zusammen. Das bedeutet, dass nicht nur die mentale Stabiltät unter der Körperveränderung leidet, sondern auch die körperliche Stabilität durch Übergewicht bei Frauen stark beeinträchtigt wird.

Übergewicht bei Frauen und seine Folgen.

Quellenangaben Schaubild

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  11. Fauser BC et al. Fertil Steril 2012;97(1):28–38 e25

Übergewicht und Hormone – Der weibliche Zyklus bei Frauen mit Übergewicht

Die Regulation des weiblichen Zyklus erfolgt durch sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtshormone. Östrogene, die weiblichen Hormone, entstehen unter anderem im Fettgewebe. Ein Teil davon wird in männliche Geschlechtshormone, die Androgene umgewandelt, ein Prozess, der von der Hirnanhangdrüse gesteuert wird.

Zu viel Östrogen bei Übergewicht: Was passiert bei einem überschüssigen Fettgewebe?

Bei einem Überschuss an Fettgewebe wird die Funktion der Hirnanhangdrüse beeinträchtigt, wodurch das Gleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Hormonen gestört wird. Dies führt zu einer vermehrten Produktion von Östrogenen im Fettgewebe, was eine Überstimulation der Eierstöcke zur Folge haben kann. 

Was macht der Körper, um einen Ausgleich zu schaffen?

Um den Überschuss an Östrogenen auszugleichen, schüttet der Körper verstärkt Androgene aus, was einen Teufelskreis in Gang setzt – denn das wiederum führt dazu, dass zwar vermehrt Eizellen in den Eierstöcken produziert werden, jedoch aufgrund des Androgen-Überschusses diese nicht vollständig ausreifen. 

Welche negativen Auswirkungen auf den weiblichen Zyklus hat das?

Die möglichen Konsequenzen sind ein Ausbleiben des Eisprungs sowie gestörte oder ausbleibende Monatsblutungen bis hin zu einer verringerten Fruchtbarkeit. Für Frauen mit Übergewicht kann es daher schwieriger sein, schwanger zu werden. Weswegen viele Frauen jahrelang denken, dass sie nicht fruchtbar sind. Diese schwierige Zeit der Unwissenheit beeinflusst die Psyche und kann zu Depressionen, Panikattacken oder Angstzuständen führen.

Abgesehen von den Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit und die Psyche birgt Adipositas auch ein erhöhtes Risiko für verschiedene gesundheitliche Komplikationen, darunter auch das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen. Der Zusammenhang zwischen Adipositas und Krebs wird oft untersucht, da er einen wichtigen Aspekt der Gesundheitsrisiken von Übergewicht und Fettleibigkeit beleuchtet. Frauen mit Übergewicht haben ein erhöhtes Risiko für gynäkologische Krebserkrankungen wie Brustkrebs, Gebärmutterhalskrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs und Gallenblasenkrebs. Begleit- und Folgeerkrankungen sollten daher stets ärztlich abgeklärt werden, um eine Krebserkrankung im besten Fall zu vermeiden.

 

Übergwicht bei Frauen.

Hol dir jetzt Unterstützung zur Behandlung von Adipositas!

Das vorrangige Ziel bei der Adipositas Behandlung ist die nachhaltige Gewichtsreduktion. Dies wird durch eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten und regelmäßige körperliche Aktivität erreicht. In einigen Fällen können auch medikamentöse Therapien oder chirurgische Eingriffe erwogen werden.

Eine Begleitung durch ärztliche Unterstützung erleichtert den Prozess der Gewichtsabnahme erheblich. Schon eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 Prozent kann signifikante Verbesserungen des Gesundheitszustands bewirken, begleitende Erkrankungen positiv beeinflussen und die Lebensqualität erhöhen.

Des Weiteren sollten ebenfalls regelmäßige Kontrollen bei einer gynäkologischen Untersuchung gemacht werden, um Entwicklungen im Auge zu behalten und somit das Risiko für Erkrankungen zu verringern.

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Richtig abnehmen:
Behandlungsmethoden im Überblick

Die Gründe für Übergewicht sind individuell. Genauso individuell sind auch die Wege abzunehmen. Bei uns findest du einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten.

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Quellen

  • Übergewicht und Adipositas bei Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse der Studie GEDA 2019/2020-EHI

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