Bei einer bauchbetonten Fettverteilung (= „Apfeltyp“) ist das Risiko
für Stoffwechselerkrankungen höher als bei Fettpölsterchen an Po und
Beinen (= „Birnentyp“). Ab einem Bauchumfang von 94 Zentimetern bei
Männern und 80 Zentimetern bei Frauen ist das Risiko für
Folgekrankheiten wie Schlaganfälle, Herzerkrankungen und
Typ-2-Diabetes bereits erhöht. Ab einem Bauchumfang von 102
Zentimetern bei Männern und 88 Zentimetern bei Frauen sprechen
Fachleute von der sogenannten bauchbetonten Adipositas. Bei der
bauchbetonten Adipositas ist das Risiko für Folgekrankheiten deutlich erhöht.
Adipositas kann mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen einhergehen.
Hier die häufigsten Begleiterscheinungen von Adipositas im Überblick:
- krankhafte Fettansammlung
- stark vergrößerter
Bauchumfang
- eingeschränkte körperliche
Leistungsfähigkeit
- verstärkter Gelenkverschleiß
- vermehrtes Schwitzen
- Sodbrennen
- Schnarchen
- Krampfadern und Thrombosen
- Gallensteine
- Gicht
- Fettleber
- psychische
Probleme
Falls du dich fragst, wie es eigentlich so weit kommen konnte, dann
müssen wir dich leider enttäuschen. Eine einfache Antwort auf die
Frage, wie Adipositas entsteht, gibt es nicht. Probieren wir es trotzdem.
Du kennst vermutlich alle diese Vorurteile: Übergewichtige sind faul,
nimmersatt, selbst schuld. Sie führen dazu, dass viele Betroffene ihre
Fettleibigkeit als alleiniges Resultat ihres Verhaltens betrachten.
Auch manche Freunde, Familienangehörige oder sogar Ärzte denken so.
Lass dich davon bitte nicht unterkriegen, manche Leute wissen es halt
nicht besser! Bei der Entwicklung von krankhaftem Übergewicht spielt
der persönliche Lebensstil zwar eine große Rolle. Aber ganz so einfach
ist die Sache nicht. Häufig kommen bei starkem Übergewicht
verschiedene Faktoren zusammen, die sich gegenseitig beeinflussen und verstärken.
Fakt ist: Adipositas ist häufig die Folge eines unausgewogenen
Energiehaushalts. Das heißt, du nimmst mehr Kalorien auf, als du
verbrauchst. Dein Körper bevorratet sich und lagert die überschüssigen
Kalorien in Form von Fett ein. Auch aus einem kleinen Ungleichgewicht
kann auf Dauer Adipositas entstehen. Wenn du jetzt denkst: „Ist doch
einfach, ich muss zum Abnehmen einfach weniger essen als ich
verbrauche“, liegst du leider falsch. Auch mehr Bewegung reicht für
eine größere Gewichtsabnahme allein meistens nicht aus.
Was viele nicht wissen: Auch deine Gene haben beim Fettstoffwechsel
noch ein Wörtchen mitzureden. Denn unsere Gene legen fest, wie viel
wir essen, wann wir uns satt fühlen, wie gut wir aufgenommene Nahrung
verwerten und wo wir überschüssiges Fett einlagern. Zudem haben sie
einen Einfluss darauf, ob wir zum Beispiel aufgrund der Ernährung
dicker werden oder ob es an der mangelnden Bewegung liegt.
Zwillingsstudien zeigen, dass Adipositas zu etwa 40 bis 70 Prozent auf
erbliche Faktoren zurückzuführen ist. Das bedeutet im Umkehrschluss
jedoch nicht, dass du dich mit Adipositas ausschließlich auf deine
schlechten Gene berufen kannst. Die Gene sind nur in den seltensten
Fällen allein für Adipositas verantwortlich.