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Die medikamentöse Therapie bietet eine zusätzliche Option.

Aylin, 29 Jahre

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Dank meiner orientalischen Wurzeln ist es für mich und meine Familie ganz normal, abends gemeinsam deftig zu essen und die Hauptmahlzeit zu Uhrzeiten einzunehmen, die jeden Ernährungsberater die Augen verdrehen lassen. Das habe ich inzwischen umgestellt und esse abends früher oder nur noch wenig bis gar nichts. Und fühle mich super damit. Aber für diesen Weg habe ich zehn Jahre gebraucht. Während einige meiner Familienmitglieder schon immer mit Übergewicht zu kämpfen hatten, habe ich erst im Alter von 17 Jahren Probleme damit bekommen. Als Jugendliche war ich im Kampfsport aktiv und hatte so drei- bis viermal in der Woche einen zweistündigen Ausgleich, der dann von einem Tag auf den anderen wegbrach.

„Ich dachte, Hungern sei mein einziger Weg da raus.“

Ich befand mich mitten in der Abiturphase, hatte mit schulischem Stress zu kämpfen, mein Hund verstarb, meine Eltern trennten sich. Das alles war zu viel für mich. Ich vernachlässigte den Sport und verarbeitete die Geschehnisse auf meine Art: Innerhalb kürzester Zeit nahm ich 30 Kilo zu, mein Gewicht schoss von 70 auf 100 Kilogramm, mein BMI von 23 (Idealgewicht) auf 33 (Adipositas Grad I). Ich begann, mich zu isolieren, soziale Kontakte zu meiden und mich mit meinen Problemen wegzuschließen. Denn mit der schnellen Gewichtszunahme kamen auch die strafenden Blicke der anderen, die einen gerade in dem Alter richtig verletzen. Es ist nun mal so: Bist du schlank, kannst du essen, so viel du willst, hast du Übergewicht, gucken die Leute auf die Kugel Eis in deiner Hand oder strafen die kleine Tüte Pommes mit Blicken ab.

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Mein Übergewicht habe ich von Anfang an nicht akzeptiert. Ich habe wirklich gedacht, ich sei schuld daran und Hungern sei mein einziger Weg da raus. Deswegen habe ich auch gar nicht versucht, zu recherchieren, was mir helfen könnte. Das haben meine Eltern übernommen und mir zum 18. Geburtstag eine Abnehmkur in der Türkei geschenkt. Ein komisches Geschenk, könnte man meinen, aber ich habe mich darüber gefreut, weil es mir einen Ausweg bot. Die fünfwöchige Kur in der Türkei unter der Leitung deutscher Ärzte wurde von einer Trennkostdiät, Yoga und anderen Sportangeboten und Ernährungsworkshops dominiert. Hier habe ich meine erste richtige Erfahrung mit gesunder Ernährung gemacht und gelernt, was gut für mich ist und was eben nicht. Zurück im Alltag habe ich die Pfunde leider schnell wieder drauf gehabt. Ich probierte Abnehmdrinks und sogar fragwürdige Pillen mit noch fragwürdigeren Abnehmversprechen. Natürlich half nichts davon und am Ende nahm ich sogar noch mehr zu, inzwischen wog ich 110 Kilo.

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Im Oktober 2012, bei einem BMI von 37 (Adipositas Grad II), entschied ich mich für einen Magenbypass. Eine Entscheidung, die mich schnell zu meinem Ursprungsgewicht zurückkatapultierte – toll! Aber nicht ohne Folgen. Die starken Nebenwirkungen in Form von einem ausgeprägten Vitaminmangel und starkem Haarausfall übersah ich damals. Zu schön waren die Komplimente, die ich plötzlich von allen Seiten für meine Figur bekam

„Die medikamentöse Therapie gegen Übergewicht ist eine gute Option für mich.“

Mit der Coronapandemie kam auch das Übergewicht zurück. Mehr Essen und weniger Bewegung führten schnell zu einem Gewicht von 92 Kilo. Doch dann begann ich mit der Hilfe meines Arztes und einer Ernährungsberaterin, mich endlich um mich selbst zu kümmern. Mein Arzt zeigte mir, wie ich gesund abnehmen konnte. Ich fing an, ein Medikament gegen Übergewicht zu nehmen, begleitet von einer Ernährungsumstellung, wöchentlichem Wiegen und Sporteinheiten in der Gruppe.

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Die gemeinsamen Sporteinheiten mit Gleichgesinnten motivierten mich zu mehr und so meldete ich mich schon bald wieder in einem Fitnessstudio an. Was für ein Gefühl das war: nach zehn Jahren wieder zu trainieren! Endlich kam die Freude am Sport zurück, die ich so viele Jahre vermisst hatte. Und heute? Liegt es mir am Herzen, meine Erfahrungen zu teilen. Für mich ist die medikamentöse Therapie gegen Übergewicht eine gute Option, weil mir meine Gesundheit das wert ist. Der größte Vorteil dieser Behandlung liegt für mich darin, dass ich sie relativ einfach in meinen Alltag integrieren kann. Inzwischen habe ich 16 Kilo verloren und bin jetzt bei 76 Kilo.

* Name von der Redaktion geändert.

Behandlung

Erfahren Sie mehr über die verschiedenen Behandlungsmethoden bei Adipositas.

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